Caracas, die Hauptstadt Venezuelas, hat ca. 6 Millionen Einwohner (mit Einzugsgebiet). Etwa 80% davon leben in Armenvierteln, den sogenannten Barrios.
Die Lage der Bevölkerung Venezuelas hat sich in den letzten Jahren ständig verschlechtert: Hohe Inflationsraten, geringfügige Beschäftigung, Löhne, die nicht im gleichen Maße steigen wie die Lebenshaltungskosten, und hohe Arbeitslosigkeit führen dazu, dass viele Menschen am Existenzminimum leben. Aufgrund der sich zuspitzenden Wirtschaftskrise und Devisensperre fehlen an allen Ecken und Enden Grundnahrungsmittel, und öffentliche Krankenhäuser können Patienten nur noch unzureichend medizinisch versorgen.
Die Mieten sind für viele Menschen nicht bezahlbar, darum siedeln sie sich an erdrutschgefährdeten Berghängen der Stadt an, auf winzigen Streifen neben offenen Abwasserkanälen oder auf
anderen Flächen, die als Bauland ungeeignet sind. Dort treffen sie starke Regenfälle besonders hart. Häufig gibt es auch in den
Barrios, in denen sich unsere Zentren befinden, Tote und Verletzte und Menschen, die obdachlos werden.
Am schlimmsten ist die Lage für Kinder und Jugendliche: Zusammenleben auf engstem Raum, schwierige familiäre und soziale Strukturen, häufige Gewalterfahrung durch die enorm angestiegene Kriminalität, kaum Spielmöglichkeiten, Unterernährung, wenige Chancen auf einen Schulabschluss, fehlende Hilfe bei schulischen und persönlichen Entwicklungsproblemen und kaum Möglichkeiten, einen qualifizierten Beruf zu erlernen. Das ist die Situation in den Barrios Las Torres, Los Cujicitos und El Retiro, in denen sich unsere Zentren befinden.